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24. Juni 2022

100 Millionen in 5 Jahren

ISTA startet Capital Campaign, um Spenden zu lukrieren

Hochkarätige Gäste beim Start von ISTAs Capital Campaign im Stadtpalais Liechtenstein. © Roland Ferrigato

Das ISTA erhält zu Beginn seiner Capital Campaign 25 Mio. Euro Spende. Alle philanthropischen Zuwendungen werden vom Bund verdoppelt. Die Spenden co-finanzieren die Grundlagenforschung am ISTA.

Mit einer Gala im Stadtpalais Liechtenstein als Startschuss präsentierte das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) am Mittwoch, den 22. Juni 2022, eine Capital Campaign, mit der das Institut für Grundlagenforschung innerhalb von fünf Jahren 100 Millionen Euro mobilisieren will. Ein Endowment ist ein Kapitalstock aus dessen Erlösen – nach dem Vorbild von Universitäten in den USA, der Schweiz und Israel – langfristig die Grundlagenforschung und Graduiertenausbildung am ISTA in den Bereichen Biologie, Physik, Chemie, Mathematik und Computerwissenschaften co-finanziert werden.

Premiere in Österreich

Capital Campaigns mit ambitioniert gesteckten Zielen sind ein gängiges und traditionsreiches Mittel renommierter Forschungsuniversitäten wie Stanford, ETH Zürich und dem Weizmann Institut. Der Aufbau eines Endowments dient der langfristigen Sicherung und Entwicklung von unabhängiger, an Exzellenz orientierter Forschung und Ausbildung. Mit dem ISTA startet erstmals in Österreich eine Forschungseinrichtung ein derartiges Projekt. Das Projekt wird vom Bund durch die Verdoppelung von Spenden unterstützt. ISTA-Präsident Thomas Henzinger dazu: „Seit einem Jahrzehnt leistet das ISTA Pionierarbeit bei der Realisierung von Spitzenforschung in Österreich und Europa. Ab sofort auch bei der Finanzierung.“

Unter dem Titel „Be a Giant“ berät ein Team um Oliver Lehmann, Head of Stakeholder Relations, Unternehmen und Privatpersonen im In- und Ausland. Unterstützt wird das Team vom Strategic Advisory Council (SAC) unter Vorsitz der Juristin Laurence Yansouni und dem Rechtsanwalt Stefan Weber sowie Unternehmer:innen, Investor:innen und Berater:innen wie Hermann Hauser (Hauser-Raspe Foundation),  Steven Heinz (Lansdowne Partners),  Therese Niss (Miba AG),  Ursula Plassnik (Außenministerin a.D.), Rudolf Scholten Wissenschaftsminister a.D.), Veit Sorger (IV Präsident 2004-2012), Franz Viehböck (Berndorf AG) und Martin Unger (EY Strategieberatung).

Von links nach rechts: Oliver Lehmann (ISTA’s Head of Stakeholder Relations), Brigitte Bierlein (österreichische Bundeskanzlerin a.D.), Ursula Plassnik (österreichische Außenministerin a.D.) und Veit Sorger (IV Präsident a.D.). © Roland Ferrigato

Erste Spenderin

Typisches Element großer Capital Campaigns ist ein sogenannter anchor donor, also eine Person, die mit einer maßgeblichen Spende die Kampagne sichtbar einleitet. Im Falle des ISTA ist dies Magdalena Walz. Die 1926 in Wien geborene Unternehmerin starb 2021 und hinterließ dem ISTA in ihrem Testament ihr Vermögen in Höhe von rund 25 Millionen Euro. Henzinger: „Wir sind Frau Walz unendlich dankbar. In ihrem Fall gilt besonders, dass der Wert einer Spende den eigentlichen Betrag bei weitem übersteigt, weil damit ihre Wertschätzung für das in Österreich einmalige Modell des ISTA – Exzellenz und Unabhängigkeit – zum Ausdruck kommt.“ In Anerkennung und Dankbarkeit wird die allererste Widmungsprofessur des ISTA nach der Spenderin benannt: Peter Jonas, einer der renommiertesten Neurowissenschafter Europas, der seit 2010 am ISTA forscht, wird zum „Magdalena Walz Professor for Life Sciences“ ernannt.

Die erste Widmungsprofessur. Peter Jonas (links) erhält von ISTA-Präsident Thomas Henzinger (Mitte) den Titel „Magdalena Walz Professor for Life Sciences“. © Roland Ferrigato

Thomas Henzinger: „Die Argumente für eine Spende an das ISTA liegen auf der Hand: Eine herkömmliche Spende an eine Universität wird einmal eingenommen und dann ausgegeben. Aber eine Spende an das ISTA ist durch unser Endowment-Modell eine ewige Veranlagung, deren Erlöse der Forschung und gleichzeitig der kontinuierlichen Erhöhung des Kapitals zu Gute kommen. Während eine herkömmliche Stiftungsprofessuren an Universitäten für einen fixen Zeitraum von Spender:innen finanziert werden, wird eine Widmungsprofessur am ISTA durch eine einmalige Spende etabliert und durch die Veranlagungserlöse aus der Spende für immer co-finanziert. Dazu kommt der Extra-Bonus: Alle Spenden an das ISTA werden vom Bund verdoppelt. Gekoppelt mit einer möglichen steuerlichen Abschreibung für die Spender:innen kann das einen Hebel von 1:4 ergeben.“

Drittmittelfinanzierung

Das ISTA ist seit seiner Gründung gesetzlich verpflichtet, maßgebliche Teile seines Budgets durch Drittmittel einzuwerben, um den gesamten vom Bund in Aussicht gestellten Förderbetrag in Anspruch nehmen zu können. Dies gilt auch für die im November 2021 im Nationalrat einstimmig beschlossene Finanzierung für die Periode 2027 bis 2036 in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Als Drittmittel gelten Forschungsförderungspreise und Spenden. Seit 2007 hat das ISTA rund 20 Millionen Euro an Spenden eingeworben.



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