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2. März 2021

László Erdős erhält Erwin Schrödinger-Preis der ÖAW

IST Austria Mathematiker László Erdős gewinnt den renommierten Wissenschaftspreis

Mathematician László Erdős receives the Erwin Schrödinger Prize. © IST Austria
Mathematiker László Erdős erhält den Erwin Schrödinger-Preis. © IST Austria

László Erdős, Professor am Institute of Science and Technology Austria (IST Austria), teilt sich den Erwin Schrödinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit den Quantenphysiker Markus Arndt von der Universität Wien. Der ungarische Mathematiker wird für seine hervorragenden Forschungsleistungen in der Schnittstelle zwischen Mathematik und Physik, insbesondere für seine Pionierarbeit an Zufallsmatrizen, ausgezeichnet.

Der Nobelpreisträger Eugene Wigner suchte in den 1950ern nach einer mathematischen Möglichkeit zur Beschreibung schwerer Atomkerne. Es galt die Verteilung ihrer Energieniveaus zu finden, das sogenannte Spektrum, denn es definiert viele wichtige Eigenschaften des Atomkerns. Für größere Atomkerne waren die bekannten Methoden der Komplexität des Problems nicht gewachsen. Wigner vermutete in der Zufallsmatrix eine praktikable Vereinfachung des Problems.

Die Einträge einer Matrix, in Zeilen und Spalten gebündelt, fassen die Parameter eines Atomkerns kompakt zusammen. Ist der Kern jedoch groß, spielen so viele wechselwirkende Faktoren eine Rolle, dass ebenso gut ein quadratisches Raster mit quasi zufälligen Zahlen das System ausreichend beschreiben kann. Die Zufallsmatrix belegte in Experimenten vielfach ihre Nützlichkeit, mathematisch blieb das Vorgehen allerdings weitgehend unbewiesen.

László Erdős und sein Team nahmen sich dieser Herausforderung an und arbeiteten die Grundlagen von Zufallsmatrizen im Detail aus. Ihre Erweiterungen auf immer komplexere Systeme ebneten den Weg für die breite Anwendung der Theorie. Abseits von großen Atomkernen werden Zufallsmatrizen auch in der Telekommunikation, bei künstlichen sowie natürlichen neuronalen Netzwerken und in der Statistik großer Datenmenge verwendet.

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Der Erwin Schrödinger-Preis

Der Erwin Schrödinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wird an Gelehrte vergeben, die in Österreich wirken und hervorragende wissenschaftliche Leistungen in den von der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW im weitesten Sinne vertretenen Fächern vollbracht haben. Dieses Jahr geht der Erwin Schrödinger-Preis zu gleichen Teilen an den ungarischen Mathematiker László Erdős und den Quantenphysiker Markus Arndt.

Zur Person

László Erdős studierte Mathematik an der Lorand-Eötvös-Universität in Budapest. 1994 erhielt er sein PhD an der Princeton University, wo er in der Gruppe von Elliott Lieb arbeitete. Es folgten Forschungsaufenthalte an der ETH Zürich und am Courant Institute der New York University. Nach Professuren am Georgia Institute of Technology und an der LMU München ist er seit 2013 Professor am IST Austria. Für seine Arbeit an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Physik erhielt er 2013 einen ERC Grant und wurde unter Anderem 2017 mit dem Leonard Eisenbud-Preis ausgezeichnet.



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