29. November 2019
Neues Buch: Wie Maschinen lernen
IST Austria Professor und Herausgeber Christoph Lampert erklärt verständlich und anhand von Alltagssituationen das Wirken von Künstlicher Intelligenz (KI)
Wir sehen sie nicht, aber KI ist überall um uns herum – sie hat längst unser Leben erobert. Sie hilft uns beim Suchen im Internet, übersetzt uns im Urlaub die Straßenschilder, und sie erlaubt es uns, in natürlicher Sprache unser Smartphone zu bedienen. KI ermöglicht es der Feuerwehr im Notfall schneller durch den Verkehr zu kommen, sie hilft der Landwirtschaft optimal zu düngen, sie verbessert Aussagen über den Klimawandel und sie hilft, das Zusammenspiel von neuen Medikamenten mit möglichen Nebenwirkungen vorauszusagen. KI erlaubt aber auch personalisierte Werbung im Internet, sie ermöglicht die rund-um-die-Uhr Kameraüberwachung von öffentlichen Plätzen und übernimmt mehr und mehr Tätigkeiten, die vorher Menschen vorbehalten waren. „Die Veränderungen durch KI betreffen jeden in unserer Gesellschaft, daher sollte auch jeder mitdiskutieren und mitgestalten können“, sagt Christoph Lampert. Nur so könne eine Diskussion stattfinden, die die ganze Gesellschaft erreicht. Mit ihrem gerade bei Springer erschienenen Sachbuch Wie Maschinen lernen mit Beiträgen einer interdisziplinären Gruppe von Studierenden trägt er gemeinsam mit zwei weiteren Herausgebern zur Öffnung dieser Diskussion bei.
„Sicherlich steigt mit der rasanten Entwicklung neuer KI-Methoden auch das Risiko, dass diese missbraucht werden.“ räumt Christoph Lampert ein. Insofern überrasche es nicht, dass in den letzten Jahren eine öffentliche Debatte über die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft entstanden ist. Was passiert, wenn manche Staaten KI nutzen, um ihre Bürger zu überwachen? Welche Informationen kann KI aus den Daten gewinnen, die große Konzerne über ihre Milliarden von Nutzern sammeln? Wie verändert KI die Kommunikation oder die Arbeitswelt? Welche Auswirkungen hat das für jeden Einzelnen und für das Zusammenleben in der Gesellschaft? Welche Grenzen sollte es für KI geben? „Künstliche Intelligenz ist die wohl spannendste Zukunftstechnologie unserer Zeit, leider aber für viele unter uns noch ein Buch mit sieben Siegeln“, fassen die Herausgeber Kristian Kerstin, Christoph Lampert und Constantin Rothkopf im Vorwort des Buches zusammen.
Wie Maschinen lernen. © Springer
Mit ihrem Buch wollen sie Licht ins Dunkel bringen. „Das vorliegende Buch haben angehende Experten für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen geschrieben, um beides zugänglich zu machen und nicht nur in den Alltag des Nutzens und Benutzens, sondern auch in den Alltag des Verstehens zu rücken, um zu informieren, Schlagworte zu konkretisieren und Chancen und Risiken zu diskutieren – für mehr Bewusstsein, mehr Entscheidungskompetenz und am Ende sicher auch für weniger Ängste und Hysterie“, schreibt entsprechend Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der KI-Kompetenzzentren in Deutschland, in seinem Grußwort im Buch. Vorangegangen ist dem Buch das wissenschaftliche Kolleg „Künstliche Intelligenz – Fakten, Chancen, Risiken“ der Studienstiftung des deutschen Volkes vor etwa zwei Jahren. In zahlreichen Treffen mit einer Gruppe von 25 Studierenden wurde informiert, gestaunt, diskutiert und gelacht. Das Buch präsentiert die Ergebnisse: ein Einblick in den aktuellen Stand der Künstlichen Intelligenz – von den angehenden Experten in verständlicher Weise aufbereitet. Denn ganz ohne komplexe mathematische Formeln bringt das Sachbuch die grundlegenden Methoden, Anwendungen und Vorgehensweisen des Maschinellen Lernens (ML) und der KI näher. Lisa, die Protagonistin in diesem Buch, illustriert alle Themen anhand von Alltagssituationen. Dadurch erschließt sich auch Laien das Fachwissen, das bisher nur Experten vorbehalten war.
Kristian Kersting | Christoph Lampert | Constantin Rothkopf (Hrsg.)
Wie Maschinen lernen
2019, 259 S.
ISBN 978-3-658-26762-9
Auch als eBook verfügbar