20. März 2024
Wachsende Gletscher? Ausstellung „walking on rolling stones“ bei erster Klima-Biennale
Ausstellung bei erster Klima-Biennale
Internationale Künstler:innen haben sich gemeinsam mit Wissenschafter:innen des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg mit Gletschern im Klimawandel beschäftigt. Die Ergebnisse – Skulpturen, Modelle und Fotografien die eindringlich aktuelle Forschungsergebnisse thematisieren – gibt es ab dem 5. April unter dem Titel „walking on rolling stones“ in der Galerie rauminhalt in Wien zu sehen. Die Ausstellung ist Teil der ersten Wiener Klima Biennale. Bereits ab dem 21. März beschäftigt sich eine Partnerausstellung im FOTO ARSENAL WIEN mit dem Abschmelzen des Packeises.
Sich erhaltende oder sogar wachsende Gletscher – das ist keine Fiktion, sondern an einigen wenigen Orten des Globus Realität. Darf man also hoffen? Am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg erforschen Wissenschafter:innen rund um Professorin Francesca Pellicciotti besondere Gletscher, die der Erderwärmung noch zu trotzen scheinen. Bei genauerem Hinsehen gibt es jedoch keinen Grund zur Entwarnung. Dieses Spannungsfeld wurde jetzt auch künstlerisch verarbeitet.
walking on rolling stones
Anlässlich der ersten Wiener Klima Biennale, nutzt das ISTA die Chance, dem Feld der Gletscher- und Hydrosphärenforschung eine Bühne zu geben und deren Forschungsergebnisse in Zusammenarbeit mit Künstler:innen zu thematisieren. Vom 5. April bis 18. Mai ist die Ausstellung walking on rolling stones in der Galerie rauminhalt im vierten Wiener Gemeindebezirk zu sehen. Die Kooperation ist ein weiterer Baustein in den Bestrebungen des ISTA, den Austausch zwischen Wissenschaft, Kunst, Design und Technologie zu fördern.
Kuratorin Mia Meus vom ISTA erklärt das Spannungsverhältnis der Ausstellung: „Mit den Künstler:innen Céline Ducret, Martin Heynen und Patrick Hari widmet sich das Institut hier unseren komplexen Gefühlen in Zeiten von Unsicherheit und erzählt, was es bedeutet Schritt für Schritt neue Realitäten zu vermessen, während sich die Welt unter unseren Füßen verändert.“
Dabei stoßen die Künstler:innen auf Geschichten von Computer-Modellen, Fernerkundungsgeräten, Abstraktionen, Hoffnung, Trotz und Vertrauen – über mehrere Forschungseinrichtungen und sogar Kontinente hinweg. Unterstützt wird die Ausstellungen durch Fotografien von Jason Klimatsas und Eduardo Soteras welche die Forschungsgruppe bei ihren Reisen und vielen atemberaubenden Momenten begleitet haben.
Harald Bichler, Gründer der Galerie rauminhalt, freut sich die Ausstellung im Rahmen der Wiener Klima Biennale in seinem Haus präsentieren zu können: „Wir stellen besonders gern Arbeiten aus, die herkömmliche Abgrenzungen zwischen Kunst und Wissenschaft überwinden. Wo sich Disziplinen kreuzen, entstehen Möglichkeiten, um ein umfassenderes Verständnis der Welt zu erlangen. In Bezug auf den Klimawandel ist ein solches Verständnis umso wichtiger.“
From a Tongue We Are Losing
Wer nicht bis zum 4. April warten möchte: Diese Woche eröffnet bereits eine Partnerausstellung im FOTO ARSENAL WIEN. „Über den Verlust einer Sprache“/“From a Tongue We Are Losing“ der Künstlerin Laure Winants beschäftigt sich vom 22. März bis 23. Juni 2024 mit dem Abschmelzen des Packeises.
In Kooperation mit dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA) findet am 21. März ab 19:00 Uhr ein Talk rund um Eislandschaften, Wasserressourcen und Kollaborationen von Kunst und Wissenschaft statt. Mit dabei sind Felix Hoffmann, Artistic Director FOTO ARSENAL WIEN und FOTO WIEN, Francesca Pellicciotti, Professorin am Institute of Science and Technology Austria (ISTA), Lena Schilling, Klimaaktivistin und Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen für die Europawahl 2024 sowie Claudius Schulze, Artistic Director Klima Biennale Wien. Freier Eintritt, keine Anmeldung notwendig.
Am 14. Mai werden beide Ausstellungen im Rahmen einer Dialog Tour verbunden: Gletscherforscherin Catriona Fyffe vom ISTA führt zusammen mit den Kurator:innen zuerst durch die Ausstellung “From a Tongue We Are Losing”, und im Anschluss durch “walking on rolling stones”.