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14. Dezember 2016

Zwei Professoren des IST Austria gewinnen ERC Consolidator Grants

Zellbiologe Michael Sixt und Neurowissenschaftler Simon Hippenmeyer erhalten Förderung des European Research Council (ERC)

Wie sich die Hirnrinde mit ihrer Vielfalt von Zellen und ihrem hoch entwickelten Netzwerk von Milliarden verbundener Neuronen aus den neuronalen Stammzellen entwickelt und welche Mechanismen die Stammzellenentwicklung steuern, sind bis heute ungeklärte Fragen in den Neurowissenschaften. Diese will Simon Hippenmeyer, Professor am IST Austria, nun klären, indem er ein einzigartiges genetisches Verfahren – die Mosaic Analyse mit Doppel Markern (MADM) – anwendet, das es ermöglicht, Neuronen mit Einzelzellauflösung gleichzeitig zu visualisieren und zu manipulieren. Für seine Forschung im Rahmen des Projektes LinPro erhält er vom European Research Council (ERC) einen Consolidator Grant in der Höhe von knapp 2 Millionen Euro. Ultimatives Ziel ist ein Modell der Stammzellentwicklung vorzulegen. Das wäre ein Durchbruch für die Erklärung der grundlegenden Prinzipien der Hirnrindenentwicklung. Simon Hippenmeyer kam im Juli 2012 von der Stanford University an das IST Austria und leitet seither die Arbeitsgruppe „Genetische Analyse der Entwicklung im zerebralen Cortex“.

Für Michael Sixt, der ebenfalls einen Consolidator Grant in der Höhe von knapp 2 Millionen Euro erhält, ist es bereits die zweite Förderung, die er beim ERC einwerben konnte. Der Zellbiologe, der seit sechs Jahren am IST Austria forscht, untersucht gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe wie einzelne Zellen durch den Körper wandern. Während der Embryonalentwicklung und der Immunüberwachung, aber auch während der Tumormetastasierung wandern Zellen auf komplexen Wegen durch den Körper, um ihre physiologische Funktion zu erfüllen oder Schaden zu verursachen. Organisiert wird dieser zelluläre Verkehr durch molekulare “Lockstoffe”, welche oft als Gradienten vorliegen und so den Zellen die Richtung weisen können. Um die Richtung zu bestimmen, müssen die migrierenden Zellen den Unterschied in der Konzentration des Lockstoffes interpretieren. In dem ERC-Projekt werden Michael Sixt und seine Gruppe untersuchen, wie Zellen Lockstoffgradienten erkennen und in gerichtete Bewegung übersetzen. Mittels Mikroskopie lebender Zellen und genetischer Manipulation wird abgebildet, wie die Zellen auf künstlich erzeugte Gradienten bestimmter Formen reagieren. Michael Sixt leitet die Arbeitsgruppe „Morphodynamik von Immunzellen“, absolvierte im Jahr 2013 erfolgreich die Tenure Evaluation und ist seit Juni 2014 Vizepräsident des IST Austria.



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