1. Juli 2025
EMBO nimmt Gaia Novarino & Edouard Hannezo auf
ISTA Professor:innen werden für herausragende Forschung geehrt
Die Neurowissenschafterin Gaia Novarino und der Biophysiker Edouard Hannezo vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) werden Mitglieder der European Molecular Biology Organization (EMBO). Novarino erforscht die Gene, die erblichen Formen von neurologischen Zuständen wie Epilepsie oder Autismus zugrunde liegen. Hannezos Forschung zu physikalischen Prinzipien in biologischen Systemen zielt darauf ab, verschiedene Aspekte der Selbstorganisation während der Embryonalentwicklung besser zu erklären.
EMBO ist eine internationale Organisation von Biowissenschafter:innen mit mehr als 2.100 Mitgliedern, die alle führende Forschende sind und von ihren Fachkolleg:innen gewählt wurden. Neben Novarino und Hannezo werden heute 67 weitere Biowissenschafter:innen aus 24 Ländern in die EMBO aufgenommen. Die angesehene Organisation „ehrt renommierte Wissenschafter:innen, die herausragende Beiträge zu den Biowissenschaften geleistet haben“. Mit Novarino und Hannezo gibt es nun bereits elf EMBO-Mitglieder am ISTA.
Gaia Novarino
Novarinos Forschungsgruppe am ISTA untersucht die genetischen und molekularen Grundlagen von neurologischen Entwicklungsstörungen wie Epilepsie, geistiger Behinderung und Autismus. Neurologische Entwicklungsstörungen betreffen Millionen von Menschen und sind schwer zu behandeln. Von Molekularbiologie bis zur Verhaltensforschung – Novarinos Gruppe setzt viele verschiedene Techniken ein, um gemeinsame pathophysiologische Mechanismen zu identifizieren, die dieser Gruppe von Störungen zugrunde liegen.

Novarino kam 2014 als Assistenzprofessorin an das ISTA und wurde 2019 zur Professorin befördert. Aktuell ist sie außerdem als Executive Vice President tätig und verantwortet die Wissenschaftsvermittlung des Instituts. Seit 2024 ist Gaia Novarino außerdem Mitglied des Vorstands des FWF-Exzellenzclusters „Neuronale Schaltkreise in Gesundheit und Krankheit“. Vor ihrer Zeit am ISTA war sie als Doktorandin und Postdoktorandin in Rom, Berlin und La Jolla (USA) tätig. Novarino erhielt mehrere Auszeichnungen und Preise, darunter einen ERC Starting Grant (2016) und einen ERC Consolidator Grant (2022) des Europäischen Forschungsrats, den Knight Grand Cross, Order of Merit der Italienischen Republik (2017) sowie Stipendien und Förderungen der DFG (2011), der Simons Foundation (2020), des FWF (2020) und anderer.
Edouard Hannezo
Hannezos Forschungsgruppe am ISTA befasst sich mit den physikalischen Prinzipien in biologischen Systemen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Embryonalentwicklung, bei der Zellen ‚wissen‘ müssen, wie sie sich am richtigen Ort und zur richtigen Zeit verhalten müssen. Die Hannezo Gruppe arbeitet eng mit Zell- und Entwicklungsbiolog:innen zusammen und wendet Methoden aus der theoretischen Physik an, um zu verstehen, wie diese robusten Entscheidungen zustande kommen. Zu diesen Methoden gehören Festkörper- und Strömungsmechanik, statistische Physik sowie Ansätze aus der Weichstoffforschung.

Hannezo kam 2017 als Assistenzprofessor an das ISTA und wurde 2022 zum Professor befördert. Zuvor war er als Doktorand und Postdoktorand in Cambridge und Paris tätig. Hannezo hat mehrere Auszeichnungen und Preise erhalten, darunter den Young Researcher Prize der Bettencourt-Schuller-Stiftung (2014), ein Trinity College Junior Research Fellowship (2014), ein Wellcome Trust Fellowship (2015) sowie einen ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (2019). Außerdem ist er seit 2022 Mitglied in der Jungen Akademie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Seit 2020 schon EMBO Young Investigator, ist Hannezo nun Vollmitglied der EMBO.
Das Institut gratuliert Gaia Novarino und Edouard Hannezo herzlich zu ihrer Aufnahme in die EMBO.