3. Dezember 2024
Anđela Šarić ist Allen Distinguished Investigator
ISTA-Professorin Anđela Šarić leitet internationales Projekt über aktive Membranen
Die Paul G. Allen Family Foundation hat heute die neuen Allen Distinguished Investigators bekannt gegeben, die insgesamt 9 Millionen US-Dollar für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Membranbiophysik und der Organellenkommunikation erhalten werden. In einem der sechs geförderten Projekte wird Anđela Šarić, Professorin am Institute of Science and Technology Austria (ISTA), eine internationale Kooperation leiten, um zu erkunden, wie chemisch aktive Membranen die Zellform beeinflussen.
Die im Rahmen des Allen Distinguished Investigators Program bereitgestellten Mittel werden innovative Forschung im Bereich der Organellenkommunikation und Membranbiophysik fördern. Die Paul G. Allen Family Foundation hat auf Empfehlung der Paul G. Allen Frontiers Group insgesamt 9 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, die auf 14 Forscher:innen aufgeteilt werden, die die biologischen Prinzipien der grundlegenden Zellfunktionen und deren Interaktion untersuchen. Diese grundlegenden Spitzenforschungsprojekte haben großes Potenzial, die Biologie und Medizin voranzubringen.
„Wir freuen uns, dass die Kohorten für Membranbiophysik und Organellenkommunikation zwei grundlegende und miteinander verwobene Aspekte des zellulären Lebens beleuchten – die dynamischen Funktionen von Zellmembranen und die komplexen Interaktionen zwischen Organellen innerhalb der Zelle“, sagte Kathy Richmond, Executive Vice President und Direktorin der Frontiers Group und des Office of Science and Innovation am Allen Institute. „Diese Forscher:innen werden unser Verständnis der Zelldynamik durch ehrgeizige und innovative Ansätze erweitern, die den Stammbaum des Lebens umspannen, von einzelligen Amöben bis hin zu menschlichen Zellen, mit wichtigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.“
Die Paul G. Allen Family Foundation wird für jedes der sechs Forschungsprojekte, an denen internationale Pionierforscher:innen beteiligt sind, über einen Zeitraum von drei Jahren 1,5 Millionen US-Dollar vergeben. Bei diesen innovativen Projekten handelt es sich um Forschungsprojekte im Frühstadium, die wissenschaftliches Katalysatorpotenzial versprechen.
Chemisch aktive Membranen bei der Erzeugung von Zellformen
Auf diesem Projekt wird Professorin Anđela Šarić vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) gemeinsam mit Kerstin Göpfrich von der Universität Heidelberg in Deutschland und Buzz Baum vom MRC Laboratory of Molecular Biology im Vereinigten Königreich zusammenarbeiten. Gemeinsam werden sie erforschen, wie der Austausch von Chemikalien zwischen Zellen dazu führt, dass diese sich umgestalten. Dieses Projekt bricht mit der bisherigen Annahme, dass die Zellmembran ein passives Material ist, das seine Form nur ändert, wenn es gedrückt oder gezogen wird. Die Forscher:innen werden Simulationen, synthetische Zellen und lebende Zellgemeinschaften von Archaeen verwenden, um die chemischen Bedingungen zu bestimmen, die zur Bildung der tentakelartigen Ausstülpungen führen, mit denen die Zellen ihre Umgebung erkunden. Das Projekt wird Aufschluss darüber geben, wie Zellmembranen es Zellen ermöglichen, in einem breiten ökologischen und evolutionären Kontext dynamisch mit ihrer Umgebung zu interagieren. „Dieser Prozess – die Umformung von Membranen durch den Verbrauch von Chemikalien – wurde noch nie eingehend untersucht, und das obwohl es Hinweise darauf gibt, dass er in der Natur weit verbreitet ist“, sagt Šarić. „Daher wird unsere Arbeit wichtige Auswirkungen auf die Biomedizin, unser Verständnis von Zellen, Zellgemeinschaften, Symbiosen und die Evolution komplexer Zellen – wie unserer eigenen, menschlichen Zellen – haben.“