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11. März 2024

Leonid Sazanov gewinnt Schrödinger-Preis

Biochemiker sechster ISTA-Wissenschafter mit dieser höchsten ÖAW-Auszeichnung

In der Schule hat ihn Schrödingers Buch „Was ist Leben?“ inspiriert. Jetzt, einige Jahrzehnte später, erhält Leonid Sazanov den Erwin Schrödinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Der Wissenschafter leitet am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) eine Forschungsgruppe und wird ausgezeichnet „für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Strukturbiologie von Membranproteinkomplexen“. Sazanov ist der sechste Wissenschafter des ISTA, der den prestigeträchtigen Preis erhält.

Schrödinger-Preisträger Leonid Sazanov © Land NÖ, Abt. Wissenschaft & Forschung, Jasmina Dzanic

“Ich fühle mich besonders geehrt, diesen Preis zu erhalten, denn es war die Lektüre von Erwin Schrödingers Buch ‚Was ist Leben?‘ in der Schule, die mich ermutigt hat, später an der Universität Biophysik zu studieren,“ erinnert sich ISTA Professor Leonid Sazanov. 1960 geboren, führte ihn sein akademischer Weg über renommierte Einrichtungen wie die Belarussische Staatliche Universität in Minsk und die Staatliche Universität Moskau, wo er 1990 in Biophysik promovierte. Er arbeitete international mit renommierten Forschenden und Mentor:innen zusammen, darunter Chemie-Nobelpreisträger John E. Walker. Nach 18 Jahren an der University of Cambridge, kam Sazanov 2015 als erster Strukturbiologe ans ISTA in Klosterneuburg; heute ist seine Gruppe ein integraler Bestandteil einer florierenden Gemeinschaft am Campus – und darüber hinaus.  

„Ich freue mich auch deshalb sehr den Schrödinger-Preis zu erhalten, weil er nicht nur die Leistung meiner Forschungsgruppe am ISTA unterstreicht: Er zeigt auch, welche Bedeutung die Akademie der Grundlagenforschung im Allgemeinen – und der Strukturbiologie und dem besseren Verständnis von Membranproteinkomplexen im Besonderen – beimisst. Ich sehe die Auszeichnung also auch als Ermutigung für alle meine Kolleg:innen auf der ganzen Welt, die ebenfalls auf diesem Gebiet forschen. Gemeinsam können wir zu einem besseren Verständnis der Ursachen verschiedener Krankheiten beitragen und die Grundlagen für die Entwicklung von Medikamenten zu deren Bekämpfung schaffen,“ so Sazanov.

Professor Leonid Sazanov am Institute of Science and Technology Austria (ISTA). Schwerpunkt seiner Forschung ist die Strukturbiologie von Membranproteinkomplexen. © Land NÖ, Abt. Wissenschaft & Forschung, Jasmina Dzanic

Obwohl das Institute of Science and Technology Austria erst im Jahr 2009 eröffnet wurde, haben bereits fünf weitere ISTA-Professoren in der Vergangenheit den Erwin Schrödinger-Preis der ÖAW erhalten: der mathematische Physiker Robert Seiringer (2023), der Mathematiker László Erdős (2021), der Neurowissenschafter Peter Jonas (2018), der Pflanzenbiologe Jiří Friml (2015) und der Biologe Nick Barton (2013).

„Dass ich bereits der sechste Wissenschafter am ISTA bin, der den Schrödinger-Preis erhält, bestärkt mich in der Überzeugung, dass meine Forschung am der richtigen Ort angesiedelt ist. Das Institut ermöglicht die Freiheit der Forschung, grundlegende wissenschaftliche Fragen zu verfolgen, ohne durch Grenzen zwischen konventionellen Disziplinen behindert zu werden. Ich bin überzeugt, dass diese Interdisziplinarität für künftige wissenschaftliche Entwicklungen entscheidend wird,“ erklärt der diesjährige Schrödinger-Preisträger.

Sazanov erhielt im vergangenen Jahr bereits den Wissenschaftspreis des Landes Niederösterreich. Der Schrödinger-Preis wird am Dienstag, 12. März, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften überreicht.



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